Stadler
Internationale Vernetzung von Interessenvertretungen bei Stadler
13.07.2023 | Von 26. bis 27. Juni kamen Betriebsräte und Gewerkschafter des Schienenfahrzeugherstellers Stadler am Standort in Berlin Pankow zusammen. Sie tauschten sich über Unterschiede, Gemeinsamkeiten und den Stand der Betriebsthemen aus. Das Besondere war der internationale Charakter des Treffens, an dem sich Aktive aus Deutschland, Polen und der Schweiz beteiligten.
Internationales Aktiventreffen in Berlin
Das Treffen in Berlin ging von Aktiven aller drei Stadler-Standorte aus. Die ursprünglich für 2020 geplante Runde musste pandemiebedingt abgesagt werden. Ende Juni wurde das Treffen nun nachgeholt.
Stadler ist der drittgrößte Hersteller von Schienenfahrzeugen in Europa, nach Alstom und Siemens. Die Stadler Rail AG (auch Stadler Rail Group) mit Sitz im schweizerischen Bussnang ist ein Hersteller von Lokomotiven und Schienenfahrzeugen. Die Firma ist als Holding organisiert und besteht aus Tochtergesellschaften mit Standorten in 15 Ländern (u.a. Spanien, Schweden, Ungarn, USA). Stadler beschäftigt weltweit rund 13.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen expandierte in den letzten Jahrzehnten weltweit. Zu einem wichtigen Standbein soll sich der Service entwickeln, also der Unterhalt ganzer Fahrzeugverbände.
Die jeweilige Situation vor Ort
In der Schweiz gibt es acht Standorte, mit insgesamt über 3000 Beschäftigten. Für die Schweizer Gewerkschaft UNIA hat Stadler eine große Bedeutung. Sie haben das Unterstützungsprojekt Stadler initiiert, um die Arbeit der Personalkommissionen (in etwa Betriebsräte) an den Schweizer Standorten zu professionalisieren.
Auch in Deutschland ist Stadler relevant und die Belegschaft in der Vergangenheit stark gewachsen. Die Stadler Deutschland GmbH hat beispielsweise circa 1.800 Beschäftigte, hinzu kommen noch einmal 350 bei Stadler Rail Service und 350 bei der Signaltechniksparte in Braunschweig, um nur die wichtigsten zu nennen. Die Vernetzung der Arbeitnehmerinteressen in Deutschland funktioniert gut. In Berlin ist Stadler einer der größeren Arbeitgeber im Bereich Schienenfahrzeugbau. Am Standort Pankow gilt ein Anerkennungstarifvertrag.
Den polnischen Standort gibt es seit 2007. Aktuell arbeiten dort 1.100 Beschäftigte auf hochmodernem Niveau. Vor zehn Jahren wurde eine betriebliche Gewerkschaftsorganisation der NSZZ Solidarnosc gegründet.
Startschuss für weitere Vernetzung
Erklärtes Ziel der Vernetzung und der teilnehmenden Interessenvertreter/-innen war es, die Grundlage für einen strategischen Informationsaustausch zu legen. Es wurde vereinbart, den Austausch fortzuführen und sich mehrfach im Jahr zu treffen, um über Themen wie den Fachkräftemangel, die Organisierung der Wertschöpfungsketten, Arbeitszeit sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz zu beraten.