18.01.2020 | Die Mitglieder der Tarifkommissionen für die Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen haben am 16. Januar in Berlin intensiv über die Forderungen der Tarifrunde 2020 beraten. Die Arbeitszeit Ost wird in der Tarifrunde ein Schlüsselthema sein.
„Ohne ein Ergebnis bei der Angleichung der Arbeitszeit im Osten wird die Tarifrunde nicht beendet“, sagte Stefan Schaumburg, der neue IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. Eine konkrete Idee stellte er den Mitgliedern der Tarifkommission (Tako) vor. Diese berieten die Forderung, für die im Notfall auch gestreikt werden könnte, intensiv.
Außerdem analysierte Stefan Schaumburg die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Bei einem gesamtwirtschaftlichen Wachstumseinbruch auf hohem Niveau adressierte er an die Arbeitgeber: „Von Rezession zu sprechen, wäre derzeit unangemessen. In vielen Betrieben haben wir zurzeit noch eine hohe Auslastung. Mit Blick auf die Tarifrunde bedeutet das, dass die Realeinkommen und damit die Kaufkraft der Beschäftigten gesichert werden.“ Diese Forderungen diskutiere man nun mit den Mitgliedern in den Betrieben. Am 23. Januar kommen die Tarifkommissionen erneut zusammen, um die Forderungen abschließend zu beraten.
Olivier Höbel, der den Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen 16 Jahre lang geleitet hat, verabschiedete sich zu Beginn der Tarifkommissionssitzung von den Tako-Mitgliedern in den Ruhestand. Er übergab den Stab, in diesem Fall das Mikrofon, symbolisch an seine Nachfolger Stefan Schaumburg, der den Bezirk bis zum 30. September leitet, und Birgit Dietze. Die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin übernimmt ab 1. Oktober.
Stefan Schaumburg zur Angleichung der Arbeitzeit
„Ich will mit Euch in dieser Tarifrunde die Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland durchsetzen. Diese Forderung ist im 30. Jahr der Deutschen Einheit überfällig! Die Zeit der Gespräche ist vorbei, jetzt wird auf Augenhöhe verhandelt. Mit Euch gemeinsam werden wir die Angleichung realisieren. Dazu nutzen wir alle Mittel, die uns die Tarifpolitik bietet. Aus unserer Sicht endet die Tarifrunde erst dann, wenn wir auch dazu ein Ergebnis haben. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Euch und unserer zukünftigen Bezirksleiterin Birgit Dietze diesen Weg zu gehen. Frei nach dem Motto: ‚Alle sagten: Das geht nicht. Dann kamen wir, die das nicht wussten und haben es gemacht‘.“
Kommt zum Tarifauftakt in Leipzig!
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