Willkommen im Club

Mitbestimmung gefragt! Vier neue Betriebe mit Betriebsrat

19.07.2019 | Vier neue Betriebe mit Betriebsrat, zwei weitere, in denen der Betriebsrat enger mit der IG Metall zusammenarbeiten will. Gemeinsam vertreten sie mehr als 900 Beschäftigte in Berlin. Das ist die positive Bilanz des Projekts Betriebe ohne Betriebsrat der IG Metall Berlin.

Läuft. Rüdiger Lötzer als Verantwortlicher für das Projekt Betriebe ohne Betriebsrat (BOB) hat Spaß an seiner Arbeit. (c) privat

Das Jahr fing gut an für das Projekt Betriebe ohne Betriebsrat (BOB). Den Auftakt machten in diesem Jahr die Beschäftigten von SEAT. Der Autokonzern ändert bundesweit seine Eigentümerstruktur und ordnet sein Vertriebsnetz neu. Dabei mitzugestalten und die Interessen der Belegschaft zu sichern, war das Motiv für die Beschäftigten bei SEAT Berlin, sich bei der IG Metall zu melden. Sie baten um Unterstützung bei der Wahl eines Betriebsrats. Seit Januar haben sie nun einen fünfköpfigen Betriebsrat.

Im April folgte die Belegschaft der Kraftwerks- und Spezialteile GmbH (KST) im Pankow Park. Auch hier kümmert sich seitdem ein fünfköpfiger Betriebsrat um Themen wie Arbeitszeiten, Vertretungsregelungen bei Schichtarbeit und andere Themen. Kurios hierbei: „Der Betrieb ist schon lange im Flächentarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie, der Arbeitgeber also „gut organisiert“. Zudem weist er eine vorbildlich hohe Ausbildungsquote aus“, lobt Rüdiger Lötzer vom BOB-Projekt der IG Metall. Nur bei der Mitbestimmung haperte es noch. Das war in diesem Fall gleichermaßen die einhellige Meinung von Geschäftsführung und Belegschaft. Diese „Lücke“ ist nun geschlossen.

Im Mai folgte gleich mit der Biotronik Corporate Services SE der nächste Betrieb. Mehr als 400 Beschäftigte gehören zu dieser Ausgründung des global tätigen Berliner Medizintechnik-Unternehmens. Die Aufgaben des Unternehmens umfassen unter anderem die duale Ausbildung, Buchhaltung, Personal. Eine offene Liste von IG Metall-Mitgliedern und „noch-nicht-Mitgliedern“ gewann im Mai die Wahl des elfköpfigen Betriebsrats. „Wir gehen jetzt mit Elan und frischen Ideen an die Arbeit“, sagt die Betriebsratsvorsitzende Jana Walkov.

Im Juni kam noch ein neuer Betriebsrat bei Bosch mit neun Mitgliedern hinzu. Sie vertreten künftig die Interessen von mehreren Hundert hochqualifizierten Beschäftigte bei „Bosch Software Innovation“. Das Unternehmen spielt bei der Strategie des Bosch-Konzerns eine wichtige Rolle, um bei den technologischen Umwälzungen in der Automobilindustrie vorne mitzuspielen. Ihr fachliches Know-how bringen die Beschäftigten schon lange ein. Nun reden sie auch bei der Gestaltung ihrer Arbeitsbedingungen und Entgelte ein Wörtchen mit.

 

Von: rl

Unsere Social Media Kanäle