Management will 200 Beschäftigte entlassen:

Nur mit einer starken IG Metall wird BIOTRONIK in Berlin stark bleiben

10.11.2021 | Das Management von BIOTRONIK will die nächsten Fertigungseinheiten aus Berlin abziehen und nach Asien verlagern. Rund 200 Beschäftigte aus dem Produktionsbereich der sogenannten Tachy-Elektroden sollen das Unternehmen verlassen - Beschäftigte aus der Fertigung, aus fertigungsnahen Bereichen und der Entwicklung. Der Abbau ließe sich stoppen: Mit einem Zukunftstarifvertrag und einer starken IG Metall im Unternehmen.

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Jetzt trifft es die Stammbelegschaft. Nachdem die letzten Verlagerungen und Entlassungen bei BIOTRONIK vor allem Beschäftigte aus befristeten Arbeitsverhältnissen und Leiharbeit getroffen haben, ist dieser „Puffer für die Stammbelegschaft“ nun abgeschmolzen. Der jüngst vom Management angekündigte Stellenabbau von 200 Beschäftigten wird vor allem die Stammbelegschaft treffen.

„Das ist doch absurd“, sagt Jan Otto, der Erste Bevollmächtigte und Geschäftsführer der IG Metall. „Die ganze Industrie redet darüber, die Lieferketten zu schließen und Produktionsbereiche wieder zurückzuholen. Aber das BIOTRONIK-Management macht genau das Gegenteil und verlagert hoch riskant ein Herzstück des Unternehmens wie die Tachy-Elektroden nach Asien, nur um vielleicht irgendwann in ferner Zukunft ein bisschen mehr Rendite zu haben.“ 

Absurd hin, hoch riskant her: Solange das Management sich sicher sein kann, dass die Belegschaft schwach genug ist, um sich nennenswert zur Wehr setzen, wird es nicht nur diese 200 Stellen abbauen, sondern in Zukunft noch weitere Fertigungsbereiche verlegen wollen.

Daher ist klar: „Die Belegschaft braucht jetzt einen starken Partner“, sagt Jan Otto. „Als IG Metall sind wir dieser starke Partner. Wir haben in den vergangenen Monaten in den Auseinandersetzungen bei Daimler und Siemens gezeigt, dass wir in Berlin sehr viel für die Belegschaften erreichen können, beispielsweise indem wir die Politik und gute Wirtschaftsberater an Bord holen. Mit unseren Instrumenten können wir den Niedergang der BIOTRONIK-Produktion in Berlin stoppen, da bin ich mir sicher.“

Klar ist dabei auch: Nur wenn die IG Metall am Standort Berlin stark ist und der Großteil der BIOTRONIK-Belegschaft sich in der IG Metall organisiert und zusammenschließt, hat die IG Metall das Mandat, die Zukunft für die Beschäftigten zu sichern: „Dann können wir als IG Metall einen Zukunftstarifvertrag mit der Geschäftsführung abschließen, in dem wir beispielsweise auch die Beschäftigung am Standort Berlin festschreiben“, so der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin weiter. 

Wer also mitmachen möchte, die Berliner Produktion von BIOTRONIK zukunftsfähig aufzustellen, tritt hier in die IG Metall ein.

 

Von: Jörn Breiholz

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