15.11.2022 | Am Vormittag legten rund 150 Kolleginnen und Kollegen von Siemens Mobility in Treptow die Arbeit nieder. Sie fordern in der Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie 8 Prozent und diese tabellenwirksam. Mehr Kolleginnen und Kollegen waren auf die Straße gekommen, um am Warnstreik teilzunehmen.
Die Stimmung war sehr gut und sehr kämpferisch, berichtete Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. "Alle fordern die Arbeitgeber auf, sich endlich zu bewegen. Klar ist, dass die Kolleginnen und Kollegen von Siemens Mobility bereit sind, den Druck zu erhöhen und an weiteren Warnstreiks und Aktionen teilzunehmen, wenn kein vernünftiges Angebot auf den Tisch kommt."
In seiner Warnstreikrede sagte Frank Kasischke, Betriebsratsvorsitzender bei Siemens Mobility: "Mehr als vier Jahre haben wir auf die Anpassung der Tabellen gewartet. Und mehr als zwei Jahre haben wir in der Coronazeit trotz aller schweren Umstände abgeliefert und unseren Beitrag zum Wohle des Unternehmen beigetragen. Die Beschäftigten sind der Garant dafür, dass es Siemens gut geht. Und nun ist es an der Zeit, dass in den schwerer werdenden Zeiten die Unternehmen auf einen Teil der Gewinne verzichten und die Gehälter der Kollegen so anpassen, wie sie sich gehören. Das haben wir uns einfach verdient."
Und weiter: "Liebe Kolleginnen und Kollegen, auf die Gefahr, dass ich mich zur letzten Woche wiederhole: Das ist nicht einmal ein lausiges Angebot, das ist eine tarifliche Kriegserklärung! Herr Moschko – werte Arbeitgeber im VME: Sie haben uns gesagt, dass Sie uns die Straße nicht ersparen können und hier sind wir…. Wir werden so lange auf die Straße gehen, bis wir unsere Ziele erreicht haben – bis die Arbeitgeberseite uns ein Angebot vorlegt, das auch eins ist. Am Donnerstag soll ein weiterer Versuch unternommen werden, eine Einigung zu erzielen. An uns soll das nicht liegen – aber es muss einfach wirklich was auf dem Tisch liegen!"