Auslagerung Gas & Power - Interessenausgleich/Sozialplan

Siemens streicht weniger Stellen als geplant

25.09.2019 | Am Montag und Dienstag verhandelten die Berliner Betriebsratsvorsitzenden von Schaltwerk und Gasturbinenwerk zusammen mit dem Gesamtbetriebsrat über den Interessenausgleich. Sie konnten erreichen, dass Siemens im Rahmen der Ausgliederung der Gas- und Powersparte weniger Arbeitsplätze abbaut als bisher geplant. Im Berliner Schaltwerk fallen 63 Arbeitsplätze weniger weg.

Am 19. September demonstrieren Siemens-Beschäftigte gegen die Abbaupläne des Vorstandes.

Regina Katerndahl, die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall, im Gespräch.

Rüdiger Groß spricht am Donnerstag auf der Protestkundgebung, am Montag und Dienstag verhandelt er in München mit dem Siemens-Vorstand. (c) alle Fotos Christian von Polentz / transitfoto.de

Am Donnerstag hatten Siemens-Beschäftigte und Betriebsräte wirkungsvoll in Spandau demonstriert. Diesen Montag und Dienstag saßen die Berliner Betriebsratsvorsitzenden von Gasturbinenwerk und Schaltwerk am Verhandlungstisch. Zusammen mit dem Gesamtbetriebsrat und den Betriebsratsvorsitzenden der anderen betroffenen Standorte haben sie über Interessenausgleich und Sozialplan verhandelt.

Statt des im Rahmen der Ausgliederung der Gas & Powersparte geplanten Abbaus von 1.400 Stellen werden in Deutschland 300 Arbeitsplätze weniger wegfallen, sprich 20 Prozent der Jobs bleiben bestehen. Außerdem bleiben die Fertigungen in Dresden und Nürnberg erhalten und die negativen Auswirkungen auf die Betriebe konnten abgemildert werden. Konkret bedeutet das: Der am stärksten betroffene Standort Erlangen wird demnach nicht mehr 600, sondern 450 Arbeitsplätze verlieren.

Das heißt die Einigung für das Schaltwerk
Im Berliner Schaltwerk fallen nun 410 Arbeitsplätze weg, 63 Arbeitsplätze weniger als geplant. „An einem Tag, an dem wir 410 Arbeitsplätze verlieren, stelle ich mich nicht hier hin und feiere die 63 als Erfolg“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Rüdiger Groß. Allerdings gibt es neben den gehaltenen Arbeitsplätzen auch weitere positive Meldungen. „Viele Kolleginnen und Kollegen können mit Hilfe von Interessensausgleich und Sozialplan in die Altersteilzeit gehen“, fügt er hinzu. Weiterhin handelte die Arbeitnehmerseite die Zusage aus, dass jüngere befristet Beschäftigte beziehungsweise Auszubildende übernommen werden können. Zwar macht die Behälterfertigung zu, dafür entsteht aber an einem anderen Ort auf dem Gelände eine neue Fertigung mit neuen Maschinen für Produkte mit Zukunft. 55 Beschäftigte aus der Behälterfertigung werden dafür umgeschult, knapp fünf Millionen Euro in diesen Bereich investiert.

Fit für die Transformation - Beschäftigte können sich qualifizieren
Außerdem hat Siemens einen Zukunftsfonds zugesagt, aus dem die Qualifizierung der Beschäftigten finanziert werden sollen. „Dies ist ein wichtiger Baustein, um neue Perspektiven eröffnen zu können“, sagte Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin.

 

Von: rk

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