Video über Gewerkschaftssekretär Andreas Buchwald

Stark im Berliner Norden und in der Industriepolitik

29.01.2021 | Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge gehören zur täglichen Kost von Gewerkschaftssekretären wie Andreas Buchwald. Doch damit Betriebe und Beschäftigung wachsen können, engagiert er sich darüber hinaus seit 2006 für Innovationsnetzwerke und eine aktive Industriepolitik von Senat und Politik.

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„Mein Ziel als Gewerkschaftssekretär ist es, dass wir unsere Betriebe so gut begleiten, dass sie wachsen und Beschäftigung aufbauen können“, sagt Andreas Buchwald. Denn das sichert Arbeitsplätze und schafft Kaufkraft in der Hauptstadt. Dafür kooperiert er eng mit den Betriebsrätinnen und Betriebsräten. „Wo Betriebsräte eng mit der IG Metall zusammenarbeiten, kommt immer etwas Gutes heraus. Denn dann steigen die Handlungsmöglichkeiten und Optionen“, weiß er aus langjähriger Erfahrung.

Von 2006 bis 2012 hat er im „Innovationsnetzwerk Berliner Metall- und Elektroindustrie“ gearbeitet. Das Ziel des von der IG Metall Berlin gesteuerten Industrieprojektes war es, die Themen Beschäftigungsaufbau und Standortsicherung in den beteiligten Betriebe zu forcieren.

Seit Anfang 2013 arbeitet er als Gewerkschaftssekretär für die IG Metall Berlin und betreut aktuell Betriebe im Norden der Stadt. Der ist mittelständisch geprägt mit zahlreichen Betrieben zwischen 300 und 800 Beschäftigten. MAN gehört dazu, genauso Otis, der Werkzeugbauer G-ELIT sowie der Hersteller von Schienenfahrzeugen Stadler oder die Conti-Tochter Vitesco. Einige Betriebe haben wirtschaftlich zu kämpfen, andere wie Stadler können sich vor Arbeit nicht retten.

In den meisten "seiner“ Betriebe arbeiten die Beschäftigten nicht mehr in Kurzarbeit, zum Glück. Das hat unter anderem mit der Diversität der Berliner Industrie zu tun, die zum Beispiel 50 Prozent weniger Jobs in der Autoindustrie aufweist als im Bundesdurchschnitt. „Dadurch sind wir etwas weniger anfällig gegenüber den Umbrüchen, die zum Beispiel die E-Mobilität mit sich bringt“, sagt er. Besonders stark ist Berlin im Gesundheits- und Pharmabereich. Ein ebensolches Alleinstellungsmerkmal hat die Stadt in der Energie- und Elektrotechnik mit rund 370 Unternehmen. „Die Breite in der Energietechnik ist in Europa einmalig und muss von der Politik als Berliner Marke endlich erkannt und ausgebaut werden“, weiß Andreas Buchwald.

Damit noch mehr Arbeitsplätze in den Metall-Branchen entstehen können, setzt Andreas Buchwald weniger auf Industrieansiedlungen. „Vielmehr sollten wir die bestehenden hochmodernen Unternehmen noch stärker als bisher mit Hochschulen, Wissenschaft und IT-Dienstleistern vernetzen und Kooperationen fördern“, sagt er. Denn aus Ideen und Innovationen entstehen im zweiten Schritt weitere Arbeitsplätze in der Hauptstadt.

Für Industrie-Unternehmen ist Berlin ein gutes Pflaster. Während sie in München oder Stuttgart kaum noch Fachkräfte finden, bietet Berlin immer noch gut ausgebildete Facharbeiter, Hochschulabsolventen und High-End-Fachkräfte. Schließlich bilden vier Universitäten und rund 40 Hochschulen mit ihren 200.000 Studierenden jedes Jahr neue Fachkräfte aus. Außerdem gibt es in Berlin viele weitere Forschungseinrichtungen, genauso rund 2.000 Start-Ups. Dadurch ist ein kreatives Umfeld entstanden, von dem auch in Berlin beheimatete Unternehmen profitieren können. Dieses Netzwerk weiter zu stärken, ist im Sinne von mehr Beschäftigung und deshalb ein wichtiges Ziel der IG Metall Berlin.

 

Von: Michael Netzhammer

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