Huawei

Tariferfolg der IG Metall bei Huawei - Huawei TS tritt Arbeitgeberverband bei

28.04.2017 | Gestern hat das Telekommunikationsunternehmen Huawei Technologies Service GmbH (HTS GmbH) den ca. 500 Beschäftigten im Bundesgebiet mitgeteilt, dass es seinen Beitritt zum Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Düsseldorf und Umgebung e.V., Fachgruppe Kommunikationsdienstleister, erklärt hat. Das ist auch gut für die 130 Huawei-Beschäftigten in Berlin und Norddeutschland.

Die HTS GmbH gehört zu Huawei Deutschland und ist der Telekommunikationsdienstleister für das Mobilfunknetz von Vodafone in Deutschland. Die Huawei-Zentrale Deutschland sitzt in der Nähe von Vodafone in Düsseldorf. Huawei hatte die Beschäftigten zum 1.4.2016 von Ericsson übernommen, die zuvor diese Dienstleistungen für Vodafone erbracht haben. Dort galt bis zum 1.4.2016 der Rahmentarifvertrag Telekommunikation, den die IG Metall mit dem Arbeitgeberverband abgeschlossen hat. Huawei war zum Zeitpunkt des Betriebsübergangs weder bereit, in die bestehende Tarifbindung einzutreten noch selbst Mitglied des Arbeitgeberverbands zu werden.

Deshalb hat die IG Metall im April 2016 von Huawei die Anerkennung des Rahmentarifvertrags Telekommunikation gefordert. Ab Mai 2016 fanden dazu Tarifverhandlungen statt, weil sich Huawei bewusst war, dass die meisten Techniker der HTS GmbH in der Gewerkschaft organisiert waren. Mit der Führung der Verhandlungen hatte der IG Metall-Vorstand den Bezirk Mitte der IG Metall beauftragt. Für 2016 wurde die Tariferhöhung von 2 Prozent und eine Einmalzahlung von 150 Euro im Juli 2016 auch vereinbart.

Die Tarifverhandlungen konnten aber erst im März 2017 zu einem Abschluss gebracht werden, nachdem die Beschäftigten in einer Reihe von Betriebsversammlungen unterstrichen hatten, dass sie auch zu Streikmaßnahmen bereit wären. Jetzt teilte Huawei mit, dass sie dem Arbeitgeberverband betreten will und sich damit dem Flächentarifvertrag der IG Metall für die Kommunikationsdienstleister anschließt.

Für die IG Metall ist diese Zusage ein großer Erfolg, weil in den Verhandlungen von Anfang an deutlich war, dass die chinesische Konzernleitung von Huawei zu einer allgemeinen tariflichen Entgelterhöhung – wie das in Deutschland üblich ist – überhaupt nicht bereit war. Andererseits war Huawei von Anfang an klar, dass eine erfolgreiche Ausweitung der Präsenz im Markt für Telekommunikationsdienstleistungen nur möglich ist, wenn der Vodafone-Vertrag erfolgreich gestaltet werden kann.

Martin Weiss, IG Metall Frankfurt, Tarifverhandlungsführer der IG Metall bei Huawei: „Die tarifliche Sicherung der Arbeitsbedingungen bei Huawei ist ein gutes Beispiel dafür, was möglich ist, wenn eine Belegschaft solidarisch für einen Tarifvertrag kämpft. In diesen Fällen ist ein Streik meist überhaupt nicht nötig, weil einer klugen Geschäftsführung klar ist, dass sie den offenen Konflikt vermeiden muss.“

Klaus Abel, IG Metall Berlin: „Dieser Abschluss zeigt, wie wichtig es für Beschäftigte ist, sich in der IG Metall zu organisieren, weil wir gemeinsam gute Chancen haben, für die Beschäftigten deutlich bessere Ergebnisse zu erzielen.“

Für Rückfragen: Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter IG Metall Berlin, T. 0171/2894914

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