22.04.2021 | Zerschlagen und entlassen: So präsentiert sich das neue Management den Beschäftigten bei Francotyp-Postalia und FP Inovolabs. Mit dem heutigen Warnstreik haben die Beschäftigten klar gemacht, was sie davon halten: Nichts. Sie setzten mit ihrem Warnstreik am Mittag ihren Widerstand gegen die Zerschlagungspläne fort – mit Unterstützung des Bezirksbürgermeisters von Pankow, Sören Benn (Die Linke).
Als wären sie rechtlose Spielfiguren auf einem Brettspiel, die das Management nach Belieben hin- und herschieben könne: Gut die Hälfte der Beschäftigten der FP InovoLabs GmbH wollen die neuen Vorstände auf eine neu gegründete Firma und zwei vorhandene Firmen aufteilen.
Die Wechsel sollen größtenteils nicht über Betriebsübergänge und damit nicht mit den Rechten der Beschäftigten aus ihrem bisherigen Arbeitsverhältnis geregelt werden. Stattdessen fordert das Management, dass die Beschäftigten ihre arbeitsrechtlich geschützten Arbeitsplätze aufgeben und sich auf die Stellen in den anderen FP-Firmen bewerben (!) sollen. Die übrigen Mitarbeiter*innen will das Management vor die Tür setzen und entlassen.
Etwa hundert Beschäftigte der Francotyp-Gesellschaften beteiligten sich an dem heutigen Warnstreik – ließen schwarze Luftballons aufsteigen, hielten Reden und fuhren auf dem Rad um das Firmengelände, um symbolisch für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu kämpfen.
Sören Benn, Bezirksbürgermeister von Pankow, freute sich über den Einsatz der Beschäftigten für ihre Arbeitsplätze und betonte, wie wichtig mittelständische Unternehmen wie Francotyp-Postalia für Pankow seien. Das findet das Management anscheinend nicht.
„Das schmutzige Zerschlagungs-Spiel des Vorstandes der Francotyp-Postalia geht weiter. Stück für Stück wollen sie den Beschäftigten klar machen, dass sie bei Francotyp keine Zukunft mehr haben. Damit muss Schluss sein“, fordert Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Wir wollen vom Arbeitgeber eine belastbare Aussage für Berlin und für die Beschäftigten. Dafür werden wir unsere Gangart weiter verschärfen. Alles, was jetzt kommt, haben sich die Vorstände Carsten Lind und Martin Geisel selbst zuzuschreiben. Wir lassen diesen sinnlosen Abbau nicht zu und werden gemeinsam mit den Beschäftigten an Gegenkonzepten arbeiten.“
Bei Francotyp-Postalia geht es weiter – bald.