11.12.2019 | Die Berliner Regierungspartner sind sich nicht ganz einig, ob die IAA nach Berlin kommen sollte. Die IG Metall Berlin sieht die Ansiedelung der IAA als Chance, in und mit der Stadt an der Vision einer Mobilität von morgen zu arbeiten.
Auf ihrem Parteitag am vergangenen Wochenende bremsten die Delegierten des grünen Parteitages ihre Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Die Grünen) aus. Obwohl Ramona Pop die Idee des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) unterstützt, die Internationale Automobilausstellung (IAA) nach Berlin holen zu wollen, stimmte der Parteitag mit knapper Mehrheit dagegen.
Pop will keine IAA der alten Prägung, sondern will die IAA als „Plattform für eine moderne nachhaltige Mobilität.“ Ähnlich sieht das Birgit Dietze, die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin: „Eine neue IAA muss eine integrierte Messe der Mobilität von morgen sein, die das Auto mit den verschiedenen Verkehrsträgern wie ÖPNV oder Fahrrad integriert und umweltschonend verknüpft. Für die verschiedenen Anforderungen von Stadt und Land müssen zudem kluge Ansätze entwickelt werden.“
Auch in Zukunft werden Menschen mobil sein wollen, auch mit dem Auto. Wichtig ist, dass dies umwelt- und klimaschonend geschieht. „Daher erwarten wir als IG Metall von den Automobilherstellern, alle möglichen Anstrengungen in umweltschonende Technologien und Antriebskonzepte vorzunehmen“, sagt Birgit Dietze. „Und von der Politik erwarten wir schnell die Schaffung eines tragfähigen Rahmens, damit auch ausreichend grüne Energie für die Mobilität von morgen zur Verfügung steht.“
Die Region Berlin-Brandenburg hat bereits heute viel Technologie für grün erzeugte Energie zu bieten, im Kraftwerksanlagenbau sind dies starke Unternehmen wie Rolls Royce, Siemens oder MAN ES. Tesla wird die nächste Giga-Fabrik für Elektroautos, mit bis zu 10.000 neuen Jobs für Berlin und Brandenburg hier bauen und auch im Bereich der Digitalisierung liegt Berlin weit vorn.
All das macht Berlin als Standort einer neuen, einer anderen IAA außerordentlich attraktiv. „Unsere Stadt ist als Bundeshauptstadt und internationale Metropole der richtige Standort für eine Ausstellung, die als globale Leitmesse der Automobilindustrie die Mobilitätswende gestaltet, Themen setzt, Visionen formuliert und das Mögliche zeigt“, sagt Michael Müller als Regierender Bürgermeister. Daher bewerbe sich Berlin selbstbewusst als zukünftiger Standort für die IAA.
„Die Frage, wie wir mit umweltschonender grüner Technologie die Zukunft, Wirtschaft und Mobilität von morgen gestalten, ist außerordentlich wichtig. Sie verspricht zahlreiche zukunftsorientierte Industriearbeitsplätze“, sagt Birgit Dietze. „Daher unterstützt die IG Metall Berlin die Bewerbung Berlins für diese neue IAA.“