10.06.2021 | Wer nicht verhandeln will, muss vom Verhandeln überzeugt werden: Heute Mittag haben 500 Beschäftigte direkt vor dem Gasturbinenwerk lautstark deutlich gemacht, dass sie sich ihre Arbeitsplätze nicht vom Vorstand nehmen lassen wollen. Unterstützung erhielten sie von SPD-Fraktionschef Raed Saleh und Pascal Meiser, Berliner Bundestagsabgeordneter der Linken.
Gasturbinen aus der Huttenstraße sichern heute hier die Energiewende ab und können morgen weltweit sehr emmissionsarm bis emissionsfrei mit Wasserstoff große Mengen Energie produzieren. Über 1.000 Gasturbinen hat das Gasturbinenwerk Berlin in den vergangenen Jahrzehnten für Kunden in 60 Ländern produziert – das Potenzial, alleine diese Turbinengiganten im Service in den kommenden Jahren zu optimieren, ist immens, wirtschaftlich sehr attraktiv, trägt kräftig zu einer emissionsärmeren Energiewirtschaft weltweit bei und sichert wertvolle Berliner Industriearbeitsplätze.
„Wir werden nicht akzeptieren, dass diese Wertschöpfung hier in Berlin verloren geht. Dieses hochspezialisierte Industrie-Knowhow, das über Jahrzehnte eingespielte Miteinander aus Entwicklung und Produktion gibt man nicht leichtfertig aus der Hand“, sagt Jan Otto, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin.
Doch der Vorstand von Siemens Energy ignoriert die glänzenden Zukunftschancen. Er will die Fertigung dieser innovativen Technologien in Billiglohnländer verlagern und dafür fast 750 Berliner Industriearbeitsplätze streichen. In den Gesprächen der vergangenen Wochen mit Betriebsrat und IG Metall hat sich das Management kaum bewegt.
Deswegen sind heute gut 500 Gasturbinenwerker*innen gemeinsam mit der IG Metall Berlin auf die Straße vor das Werk gezogen, mit prominenter Unterstützung: Raed Saleh, Fraktionschef der SPD im Abgeordnetenhaus, und Pascal Meiser, Berliner Bundestagsabgeordneter der Linken, zeigten in ihren Redebeiträgen klar, dass sie von den Streichungsplänen des Managements nichts halten.
„Der Siemens Energy-Vorstand unterschätzt unsere Handlungsmöglichkeiten in Berlin – wir geben die Beschäftigung nicht kampflos auf“, sagt Jan Otto und fügt hinzu. „Jetzt greifen wir auf allen Ebenen an: politisch, medial und, wenn es sein muss, nutzen wir auch die Mittel des Arbeitskampfs!“
Fortsetzung folgt – bald.