27.11.2020 | 4 Prozent, um Beschäftigung zu sichern und Einkommen zu stärken: Der Vorstand der IG Metall hat die Forderungen der Tarifkommissionen für die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie bestätigt. Die Verhandlungen starten in knapp zwei Wochen – im Newsticker seid Ihr immer auf dem Laufenden.
In den Wochen zuvor haben die IG Metall-Mitglieder in den Betrieben mögliche Forderungen diskutiert. Die IG Metall hat ihre Beschäftigten online nach ihren Erwartungen befragt.
Die regionalen Tarifkommissionen in der Metall- und Elektroindustrie haben am 17. November ihre Forderungen beschlossen. Der IG Metall-Vorstand hat die Forderungen nun genehmigt:
• Verbesserung der gekündigten Tarifregelungen zur Beschäftigungssicherung durch Modelle der Arbeitszeitabsenkung mit Teilentgeltausgleich.
• Tariflicher Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge. Dort sollen in den einzelnen Betrieben Regelungen zur Sicherung von Standort und Arbeitsplätzen festgelegt werden.
• Ein Volumen von 4 Prozent zur Stärkung der Einkommen – also der Entgelte und Ausbildungsvergütungen – bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Dieses Volumen steht auch für Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung wie etwa einen Teilentgeltausgleich bei Arbeitszeitabsenkungen zur Verfügung.
„Die kommende Tarifrunde wird von herausragender Bedeutung, da niemand weiß, wie das nächste Jahr mit Blick auf die Pandemie und andere Dinge weitergeht“, sagt Jan Otto, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. „Wir wissen aber eines ganz genau: Wir sind in Berlin gut aufgestellt und werden weiter dafür einstehen, dass der Grundgedanke der IG Metall - Gemeinsam mehr erreichen - auch in diesen Zeiten hält.“
Gemeinsam mehr erreichen heißt aber auch gemeinsame Verantwortung. „Gerade in Zeiten wie diesen zeigt sich, wie wichtig kollektive Verhandlungen sind. Man stelle sich einmal vor, jeder müsste nun selbst mit dem Chef verhandeln, wie es im kommenden Jahr für ihn weitergeht und was er verdienen wird“, so Jan Otto weiter. „Daher gilt jetzt umso mehr: Erst Mitglied der IG Metall werden und dann von unseren Tarifleistungen profitieren. Ich fände es daher auch richtig, wenn wir in den Verhandlungen Leistungen und Boni durchsetzen, die nur unseren Mitgliedern zugutekommen.“
Die IG Metall fordert außerdem Schritte zur Angleichung der Arbeitsbedingungen in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie sowie tarifliche Regelungen zur Verbesserung der Ausbildung und unbefristeten Übernahme für alle Auszubildende – auch für dual Studierende.
Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie starten Mitte Dezember. Mit dem Newsticker seid Ihr immer informiert.