23.02.2024 | Bei GE Power in Pankow wurde ein Zukunfts-Check durchgeführt. In einem umfangreichen Monitoring haben Betriebsrat und IG Metall Potenziale des Betriebs ausgelotet.
GE Power in Pankow repariert Dampfturbinen, die vorwiegend aus Kohlekraftwerken stammen und bereitet diese wieder auf, dabei wird auch der Wirkungsgrad der Turbinen erhöht. Ihren Service bieten sie weltweit an. Im Zuge der Dekarbonisierung läuft dieses Geschäftsmodell allmählich aus und in Pankow stellt sich die Frage, was danach kommen soll.
Auf der Suche nach einem Konzept ist Produzentenwissen gefragt. Im Zukunfts-Check soll es freigelegt werden. Dabei handelt es sich um ein standardisiertes, umfangreiches Monitoring, das vom Team Transformation der IG Metall Baden-Württemberg erdacht wurde.
Der Zukunfts-Check ist ein Halbtages-Workshop, mit dem Betriebsrät_innen, Vertrauensleute und/oder aktive Beschäftigte vor Ort im Betrieb ein gemeinsames Bild über die Zukunftsfähigkeit ihres Betriebes entwickeln. Das Format ist einfach und klar strukturiert: Über zehn große Arbeitsposter werden Stationen auf dem Weg zu einer gemeinsamen Zukunftsstrategie erarbeitet.
Es geht um die Zukunftsfähigkeit von Betrieb und Beschäftigung. Gemeinsam identifizieren wir die zentralen Treiber der Transformation und diskutieren die Risiken und Chancen, die sich daraus für den Betrieb und die Beschäftigten ergeben. Unternehmensstrategie, Produktportfolio, Standortkompetenzen, aber auch Ausbildung und Qualifizierung werden kritisch geprüft.
Kennziffern und Prozesse eines Betriebes sollen möglichst detailliert abgebildet werden, um dann einen möglichst konkreten Fahrplan zu erarbeiten? Wie können nötige Fachkräfte und Zulieferer gefunden werden? Wie kann Kooperation mit Hochschulen institutionalisiert und Innovation sichergestellt werden?
„Mit diesem modularen Workshopmodell konnten wir unsere Kernkompetenzen gut identifizieren und von dort aus überlegen, in welche betriebliche Zukunft diese passen könnten“, sagt Betriebsratsvorsitzender Toralf Brandt.
Der Blick auf die Mitbestimmungskultur, die Beteiligung der Belegschaft in Veränderungsprozessen und die Durchsetzungsstärke der IG Metall runden den Blick auf die Zukunft des Betriebes ab. Der intensive Halbtages-Workshop mündet in konkrete Handlungsaufträge und Verabredungen zwischen dem/der Betriebsbetreuer_in und dem Betriebsrat.
„Transformationsprozesse im Betrieb zu organisieren heißt, sich mit neuen Produkten und Serviceprozessen auseinanderzusetzen, dazu sind in der Regel auch neue Partner in Wissenschaft, Hochschulen und Zulieferbetrieben notwendig. Die Servicefabrik in Berlin ist dran und kümmert sich um ihre Zukunft“, sagt Andreas Buchwald, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Berlin.
Bei GE in Pankow werden die Ergebnisse jetzt aufbereitet und anschließend mit dem Management weiterbearbeitet. Mit dem Workshop wurde ein Prozess angestoßen und wir danken Maximilian Locher aus der BZL NRW, der den Workshop moderiert hat. Wir bleiben selbstverständlich dran und werden berichten.