16.11.2023 | Am 8. November feierte der Arbeitskreis Internationalismus (AKI) im Haus der IG Metall sein 30jähriges Jubiläum. Die Anwesenheit zahlreicher Gäste verdeutlichte die gelebte Solidarität.
Mittwoch vergangene Woche, um 17 Uhr begann das Fest im Foyer des IG-Metall-Hauses. Der Kassierer hatte durch einen großzügigen Zuschuss dafür gesorgt, dass den Gästen nicht nur ein leckeres Buffet und die Feierlaune hebende Getränke zur Verfügung standen, sondern auch ein kulturelles Live-Programm.
Andreas Trendelenburg, der Kreuzberger Männerchor und Isabel Neuenfeldt sorgten vor allem mit Liedgut aus der internationalen Arbeiterbewegung für begeisterte Stimmung beim Festpublikum. Mehr als 80 Kolleg_innen, viele aus IG Metall und ver.di, aber auch Aktivist_innen aus sozialen Bewegungen waren gekommen und vermittelten den Anwesenden das schöne Gefühl, gemeinsam für eine gute Sache unterwegs zu sein. Der Vorstandssitzende der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt, die den AKI über die ganze Zeit auch immer wieder finanziell unterstützte, gab einen Überblick über die vielen Projekte, für die sich der Arbeitskreis engagierte. Grußworte von vielen befreundeten Gruppen, auch aus Hannover und Köln machten deutlich: Wir kämpfen nicht allein für eine gerechtere Welt. Zu Gast war auch der stellvertretende Botschafter Kubas Prof. Miguel E.Torres Tesoro. Er bedankte sich für die Unterstützung der IG Metall gegen das nun 64 Jahre existierende Wirtschaftsembargo.
Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, dankte dem Arbeitskreis für sein langjähriges Engagement und sprach die Hoffnung aus, dass sich jüngere Kolleg_innen finden, die seine Arbeit weiterführen können.
In einer kurzen Rückschau rief ein Vertreter des AKI die wichtigsten Stationen der Arbeit des Arbeitskreises aus drei Jahrzehnten in Erinnerung. Zusätzlich vermittelte eine kleine Ausstellung mit 16 Tafeln einen anschaulichen Eindruck über die vielen Themen und Aktionen, die die gewerkschaftliche Arbeit des AKI in den 30 Jahren geprägt haben. (Die Tafeln sind rechts als pdf zum Download verlinkt.)
Der AKI ging aus der IG Metall-Jugend hervor, die sich in den 1980er Jahren an Arbeitsbrigaden in Nicaragua beteiligt hatte, die auch von der IG Metall organisiert wurden. Die Brigadist_innen unterstützten die damalige sandinistische Gewerkschaft mit handwerklichen Fähigkeiten und Werkzeug, um der Bevölkerung angesichts eines Embargos durch die USA beim Aufbau eines befreiten Landes zu helfen. Aus diesen Erfahrungen entstand das Bedürfnis, sich organisiert im gewerkschaftlichen Rahmen intensiver mit dem Nord-Süd-Konflikt auf der Welt zu befassen und dies auch als Kampfaufgabe der Gewerkschaften zu begreifen.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich eine breit gefächerte Arbeit zu internationalen Themen. Gewerkschaftliche Basiskontakte in viele Länder wurden geknüpft und immer wieder konnte der AKI engagierte Kolleg_innen aus vielen Weltregionen als Gäste auf seinen Veranstaltungen begrüßen. Im Rahmen des Möglichen wurde hier nach Wegen gesucht, sich gegenseitig zu unterstützen.
Wichtig war es dem Arbeitskreis immer, Verständnis und Kooperation mit anderen sozialen Bewegungen zu fördern. Eines der ersten Demo-Transparente gab dem Ausdruck: „Gewerkschaften und soziale Bewegungen gemeinsam – eine andere Welt ist möglich“.