20.01.2023 | Begleitend zur zweiten Verhandlungsrunde für einen neuen Entgelttarifvertrag bei CARIAD haben etwa 200 Beschäftigte aller Standorte in Deutschland den Arbeitgebern ordentlich eingeheizt. Die CARIADIANS fordern neben einer Entgelterhöhung um 8 % eine einheitliche Erfolgsbeteiligung, der sie bei hervorragender Stimmung mit Sprechchören Ausdruck verliehen haben.
Juan-Carlos Rio Antas, Verhandlungsführer der IG Metall, stimmte die Beschäftigten zunächst darauf ein, wie wichtig ihre Sichtbarkeit für den Ausgang der Verhandlungen ist: „Wenn wir bei der nächsten Verhandlung zu Warnstreiks aufrufen, dann brauchen wir so viel Druck von der Belegschaft, dass wir all die Gegenargumente überwinden, und zwar mit dem einzigen Argument, das wirklich wichtig ist, nämlich: Die Belegschaft will eine ordentliche Entgelterhöhung, und die Belegschaft braucht eine ordentliche Entgelterhöhung, und sie hat eine ordentliche Entgelterhöhung verdient!“
Die Motivation ist auch jetzt schon groß: „Seit zweieinhalb Jahren investieren wir CARIDIANS Zeit, Leidenschaft und Herz in unsere Arbeit. Im Hinblick auf die Tarifabschlüsse in der Metall- und Elektroindustrie und bei Volkswagen ist es nun an der Zeit, dass uns das Unternehmen dieses Vertrauen zurückgibt“, sagte Vertrauensfrau und Mitglied der Tarifkommission Cindy Fasanya.
Auch aus anderen Regionen kommt viel Engagement: Stefan Henze, Betriebsratsvorsitzender aus Wolfsburg und ebenfalls Mitglied der IG Metall Verhandlungskommission, übermittelte solidarische Grüße von der Vertrauenskörperleitung von Volkswagen in Wolfsburg, die ihre uneingeschränkte Unterstützung und Solidarität mit den Forderungen der Beschäftigten bei CARIAD aussprach. Auch aus Ingolstadt gab es Unterstützung für die Erfolgsbeteiligung als wichtige Errungenschaft für die ganze Belegschaft von Martin Goldammer, dem stellvertretenden Vertrauenskörperleiter aus Ingolstadt.
„Mit der heutigen Beteiligung der Beschäftigten kann die IG Metall Verhandlungskommission gestärkt am Verhandlungstisch Platz nehmen. Die Kolleginnen und Kollegen von CARIAD haben gezeigt, dass sie hinter ihren Forderungen nach 8 % mehr Entgelt und der Erfolgsbeteiligung für alle stehen,“ sagt Thomas Weber. „Es war eine super Stimmung heute vor Ort. Das schweißt nicht nur zusammen, sondern macht auch allen Mut, dass wir zusammen ein gutes Ergebnis bei CARIAD erreichen können.“
Für ein besonders großes Stück vom Kuchen sorgte der CARIDIAN Peter, der extra für die verhandlungsbegleitende Aktion 14 (!) Kuchen und Torten gebacken hatte. An der Größe der Tortenstücke sollte sich die Arbeitgeberseite bei den Verhandlungen ein Beispiel nehmen.
Bei der zweiten Verhandlungsrunde in Berlin zum CARIAD-Haustarifvertrag gab es keine Annäherung. Von den drei Forderungen der IG Metall, nämlich 8 % Entgelterhöhung, Erfolgsbeteiligung für alle einschließlich einer Abschlagszahlung, ist die Arbeitgeberseite überhaupt nur auf zwei Punkte eingegangen.
Die “Angebote” zu den zwei Forderungen blieben dabei weit unter den Erwartungen der Gewerkschaftsseite und wurden zudem mit Fußnoten und “Kleingedrucktem” eingeschränkt. Verhandlungsführer Juan-Carlos Rio Antas stellt fest: “Aktuell können wir den Lösungskorridor nicht erkennen, wenn die Arbeitgeberseite die Forderungen der Kolleginnen und Kollegen nicht ernst nimmt und versucht, Teile unter den Tisch fallen zu lassen.”
Details zum Stand der Verhandlungen erhalten alle Mitglieder der IG Metall bei CARIAD am “Tarif Tuesday”, am Dienstag, 24. Januar 2023, um 12 Uhr. Einladungen hierzu sind per Outlook bereits rausgegangen. Mitglieder, die noch keine Einladung erhalten haben, können sich an die IG Metall Berlin wenden: thomas.weber (at)igmetall.de