Die eiskalte Repression der Weltmacht:

Das Ende unabhängiger Gewerkschaften in China?

02.11.2021 | Ende September gab der Gewerkschaftsbund Hongkong (HKCTU) seine Selbstauflösung bekannt – seit dem Machtantritt von Parteichef Xi Jinping hat sich das bis dahin liberalere Klima radikal verschärft.

Ein Plakat eines Beratungszentrums für Wanderarbeiter*innen

Zuvor hatten sich bereits viele Mitgliedsgewerkschaften aufgelöst. Die hoffnungsvollen Ansätze scheinen nun Geschichte zu sein. Auch in Hongkong, sind nach der massiven Unterdrückung der Demokratiebewegung auch die Gewerkschaften betroffen. Noch im Mai hatte die Berliner IG Metall gegen die Verhaftung  von Lee Cheuk Yan, dem Generalsekretär der HKCTU, protestiert.

Der Politikwissenschaftler Bodo Zeuner ist seit langem an dem Austauschprojekt beteiligt. Er berichtet über das Ende der freien Gewerkschaften in Hongkong auf der DGB Internetseite GegenBlende.

Zum Hintergrund:
Seit Anfang der 2000er Jahre führt der Arbeitskreis Internationalismus einen Erfahrungsaustausch mit chinesischen Gewerkschaften und NGO’s in China und Hongkong. Auf einer der letzten Reisen nach China im Jahr 2013 schien es, als wäre eine unabhängige Organisierung von Arbeiter*innen möglich. Selbst der Bezirkssekretär von Guangdong, Chen Wei Guang, hatte angesichts einer kapitalistischen Wirtschaft eine Neubestimmung der Gewerkschaftsaufgaben gefordert.

Der letzte Besuch aus Hongkong in Berlin hatte 2015 stattgefunden. Seit dem Machtantritt von Parteichef Xi Jinping ändert sich das bis dahin liberale Klima zunehmend. Unabhängige Arbeiter Gruppen werden unterdrückt, ihre Zentren geschlossen und unterdrückt.

Manche dieser Gruppen hatten auch Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen in  Hongkong, wie Global Monitor oder Asian Monitor Research Center (AMRC). Auch über diese Gruppen hatten wir Verbindung in chinesische Fabriken halten können. Weitere Infos lest Ihr im Forum Arbeitswelten – China und Deutschland.

Von: Hans Köbrich

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