Die IG Metall hat für die Beschäftigten der, zum Atos-Konzern gehörigen Unternehmen, Unify, science+computing und Bull eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro gefordert. Die Beschäftigten haben von ihrem Arbeitgeber die Prämie angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten gefordert. Nach drei Verhandlungsrunden ist das Angebot der Arbeitgeberseite nicht einigungsfähig.

Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Michael Schellmoser stellte fest: „Es geht in dieser Auseinandersetzung nicht nur um den berechtigten Anspruch zur Zahlung der Inflationsausgleichsprämie bei einer Firma, in der zwar die Finanzkennzahlen gerne immer schön dargestellt werden, wenn es jedoch um Mitarbeiterbelange geht, die Hosentaschen nach außen gestülpt und ein trauriges Gesicht aufgesetzt wird.“

Der Mutterkonzern Atos verhandelt gerade über den Verkauf der Unify an Mitel: „Gerade auch im Hinblick auf unseren künftigen Erwerber Mitel muss hier ein klares Zeichen für die Einhaltung tarifvertraglicher Verpflichtungen gesetzt werden“, so Schellmoser weiter. Der Berliner Bundestagsabgeordnete Pascal Meiser (Die Linke) schickte den Warnstreikenden zur Unterstützung eine Grußbotschaft.

Ab 11.00 Uhr haben sich die Beschäftigten aus München, Stuttgart, Tübingen, Frankfurt, Hamburg, Berlin und weiteren Standorten zu einer Videokonferenz zusammengeschaltet. „Es ist toll zu sehen, wie viele Kolleginnen und Kollegen dem Aufruf der IG Metall zur Arbeitsniederlegung gefolgt sind“, so Juan-Carlos Rio Antas, Verhandlungsführer für die IG Metall. „Das gibt uns den Rückenwind für die heutige Verhandlung.“

Am Abend konnte ein Verhandlungsergebnis erzielt werden. Alle Tarif-Beschäftigten der Unify erhalten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro (Netto). Die Auszahlung erfolgt mit der Juni-Abrechnung. Das Verhandlungsergebnis steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der IG Metall-Tarifkommission.