Betriebsräte/Vertrauensleute

Warnstreik bei CARIAD

Hohe Beteiligung der Beschäftigten beim ersten Warnstreik in der Tarifbewegung von CARIAD

02.02.2023 | Beim ersten Warnstreik in der Firmengeschichte von CARIAD haben 250 Berliner Beschäftigte und 1.200 Beschäftigte in ganz Deutschland sich für ihre Forderungen stark gemacht. Trotz einer leichten Annäherung zuletzt, bleibt das Angebot des Arbeitgebers hinter den Bedingungen bei den anderen Konzernmarken zurück. Zudem gehen die Beschäftigten weiterhin für eine einheitliche Erfolgsbeteiligung auf die Straße.

Rednerin: Britta Berlet, Betriebsratsvorsitzende in der Region Nordost und Mitglied der IG Metall-Verhandlungskommission

Erster Warnstreik in der Firmengeschichte von CARIAD am 2. Februar - Fotos: Peter Achmus

Tanja Schneider, Betriebsratsvorsitzende bei IAV

„Wir fordern, dass perspektivisch alle CARIDIANS wirklich gleiche Bedingungen haben. Deshalb die Erfolgsbeteiligung für alle! Deshalb und weil wir überzeugt davon sind, dass wir eine Erfolgsbeteiligung verdient haben! Denn wir haben einen riesigen Anteil am Erfolg des Volkswagen Konzerns, Wir sind ein essenzieller Teil der Wertschöpfungskette!“, betonte Britta Berlet, Betriebsratsvorsitzende in der Region Nordost und Mitglied der IG Metall-Verhandlungskommission.

Unterstützung für die Forderung gibt es nicht nur von Seiten der anderen Konzernmarken wie Audi, Volkswagen und Porsche, sondern auch von Beschäftigten der IAV, deren Betriebsratsvorsitzende Tanja Schneider beim Warnstreik zu Gast war: „Die Erfolgsbeteiligung, die ihr fordert, ist aus unserer Sicht genau richtig und berechtigt, weil ihr seid diejenigen, die den Erfolg erwirtschaften, die den Umsatz erwirtschaften!“, so Tanja Schneider im Namen der Belegschaft von IAV.

Das zeigte sich auch an einer hohen Beteiligung beim Warnstreik. „Für viele von uns ist ein Streik etwas komplett Neues, der erste Streik unseres Lebens. Und deshalb macht es mich umso stolzer, euch, so viele Menschen, heute hier zu sehen“, sagt Britta Berlet. Thomas Weber betonte zudem, dass die hohe Beteiligung und das hohe Engagement der CARIDIANS bereits zu den ersten Erfolgen geführt hat: „Das ist euer Erfolg! Weil ihr auf die Straße gegangen seid, weil ihr in den Inforunden gesagt habt: So geht es nicht!, hat der Arbeitgeber nachgebessert.“

Zuletzt hat der Arbeitgeber einschränkende Fußnoten aus seinem Angebot gestrichen und nähert sich bei Laufzeit und Inflationsausgleichsprämie dem Tarifabschluss der Fläche an. Die CARIDIANS werden aber im Vergleich zu anderen Konzernmarken weiterhin benachteiligt. Zudem lehnt der Arbeitgeber die geforderte Abschlagszahlung weiter kategorisch ab und bietet nur eine Gesprächsverpflichtung ab 2025 über eine Erfolgsbeteiligung an.

Von: Peter Achmus/ Thomas Weber

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