Oberschöneweide zieht nach

First Sensor: Tarifvertrag statt verquere Entgeltbänder

30.05.2019 | Die Beschäftigten bei First Sensor in Berlin-Weißensee haben es vorgemacht. Jetzt haben die Kolleginnen und Kollegen von First Sensor in Oberschöneweide ebenfalls eine Tarifkommission gebildet. Sie wird sich Mitte Juni erstmals zusammensetzen. Das Hauptziel: Sie wollen endlich ein transparentes und gerechtes Entgeltsystem, sprich einen Tarifvertrag durchsetzen.

Wenn ein Unternehmen und seine Unternehmensberatung ein Entgeltsystem austüfteln, dann entspricht das sicherlich einer bestimmten Logik, vor allem rechnet es sich für das Unternehmen. So auch bei First Sensor in Berlin-Oberschöneweide. „Das System ist weder transparent noch zeigt es Wege auf, wie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich verbessern können. Fair ist es nicht“, sagt Ingo Harms von der IG Metall Berlin.

Der Gewerkschaftssekretär berät die Kolleginnen und Kollegen der im Mai 2019 neu gegründeten Tarifkommission. „Wir wollen ein transparentes und gerechtes Entgeltsystem und das vorhandene durch ein tarifliches Entgeltsystem ersetzen“, sagt ein Mitglied der Kommission. Das ist verständlich, denn das vom Unternehmen geschnitzte System führt zu Verwerfungen und dazu, dass viele Beschäftigte sich immer am unteren Ende eines Entgeltbandes bewegen und Lohnerhöhungen nur vom Hörensagen kennen. „Manchmal bekommen neu eingestellte Kollegen von Beginn an mehr als altgediente. Das ist vollkommen ungerecht“, sagt Ingo Harms. Außerdem gibt es keine Regeln, wie sich Beschäftigte finanziell weiterentwickeln können.

Zusammen mit der Tarifkommission will die IG Metall jetzt für ein gerechtes Tarifentgeltsystem sorgen. Das sorgt auch für Ruhe im Betrieb. Das ist auch gut für das Unternehmen. Das muss es jetzt einfach nur noch einsehen.

 

Von: ih

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