08.11.2023 | Am gestrigen Dienstag waren Mitarbeiter_innen von First Sensor aufgerufen, ihre Mittagspause gemeinsam vor dem Betrieb zu verbringen. Die Beschäftigten wollen einen Anerkennungstarifvertrag durchsetzen.
Rund 80 Beschäftigte bei First Sensor in Weißensee haben sich am 7. November an einer aktiven Mittagspause beteiligt und sich damit für einen Anerkennungstarifvertrag eingesetzt. Damit beteiligte sich fast die komplette Schickt an der Aktion, die eine volle Stunde ging.
Zuvor wurde der bestehende Entgelttarifvertrag von der IG Metall-Mitgliederversammlung fristgerecht von zum Ende 2023 gekündigt und der Arbeitgeber zu Verhandlungen über einen Anerkennungstarifvertrag aufgefordert. Entgegen der im aktuellen Entgelttarifvertrag getroffenen Vereinbarung, ist der Arbeitgeber bisher nicht bereit, mit der IG Metall zu verhandeln.
Stattdessen bietet er ein Global Job Framework an. Dessen Niveau liegt deutlich unter den Tariflöhnen und bietet den Beschäftigten keine Möglichkeit der Mitbestimmung, da die Grundvoraussetzung— in welcher Höhe und mit welchem Volumen Geld an die Belegschaften ausgeschüttet wird einseitig vom Arbeitgeber bestimmt wird. Lediglich über die Verteilung kann der Betriebsrat mitbestimmen, aber nicht über die Höhe.
"Tarifverträge der IG Metall sind gelebte Demokratie im Betrieb. Wir fordern den Arbeitgeber auf, sich mit uns an einen Tisch zu setzen und mit konstruktiven Tarifverhandlungen zu starten. Das ist der erklärte Wille unserer Mitglieder und der Beschäftigten von First Senor Weißensee", sagt Gewerkschaftssekretärin Sophie Bartholdy.
Bis 1. Januar 2024 besteht Friedenspflicht, da der Entgelttarifvertrag noch bis zum 31. Dezember 2023 läuft.