Am 15. Juni traten die Beschäftigten der PohlCon GmbH in Berlin Neukölln und Großbeeren in einen ganztägigen Warnstreik. Dank starker Beteiligung der Beschäftigten war der Ausstand deutlich spürbar. Zwischen 6 und 22 Uhr legten zahlreiche Beschäftigte ihre Arbeit gänzlich nieder, darunter auch viele Gewerkschaftsmitglieder aus dem Angestelltenbereich.

Die Beschäftigten bei PohlCon fordern nach wie vor, ein ernstzunehmendes Angebot der Arbeitgeberseite, beispielsweise in Form eines Anerkennungstarifvertrages. Erst im Mai hatte es deshalb zwei Warnstreiks an jeweils beiden Standorten gegeben. Doch die Arbeitgeberseite bewegt sich kein Stück und beharrt auf dem Angebot eines reinen Entgelttarifvertrages, das seit April vorliegt. Der angebotene Haustarifvertrag sieht eine Entgeltsteigerung von 1,7% vor.

Vorangegangen war, dass der Arbeitgeber zu Jahresbeginn 2022 seine Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband gekündigt hatte und der Betrieb damit aus der Tarifbindung fiel. Eine Rückkehr in den Flächentarifvertrag (Tarifgebiet I der Metall- und Elektroindustrie) lehnt die Arbeitgeberseite kategorisch ab.

Die Situation bei Pohlcon ist weiter angespannt. Gewerkschaftssekretärin Sophie Bartholdy ordnet die Aktion dementsprechend ein: „Das war der letzte Warnschuss für den Arbeitgeber.“